Wasserkunst Kaltehofe

Geschichte

Kaltehofe ist keine natürlich entstandene Insel. Sie war ursprünglich mit der Peute verbunden und wurde landwirtschaftlich genutzt. Erst die Begradigung der Norderelbe und die Entstehung der Billwerder Bucht zwischen 1875 und 1879 ließen die "Elbinsel Kaltehofe" entstehen.

Als 1842 der Große Brand in Hamburg wütete wurden auch die drei städtischen Wasserkünste zerstört. Der Rat der Stadt ließ daher 1848, nach Plänen von William Lindley und Alexander de Chateauneuf, die erste städtische Wasserkunst Deutschlands nach engl. Vorbild bauen.
Seitdem wurde das Trinkwasser direkt aus der Elbe geschöpft und über das Pumpwerk in große Absetzbassins geleitet. Hier konnten sich Schwebstoffe absetzen, bevor das Wasser zu den Haushalten weitergeleitet wurde.
Die zunehmende Verschmutzung der Elbe war immer wieder Ursache für Cholera-Epedimien und der Bau einer Sandfiltrationsanlage wurde notwendig. Während des Baus der Anlage brach im Jahre 1892 eine weitere Cholera-Epedimie aus, worauf ein Hamburger Infanterieregiment den Bau auf Kaltehofe beschleunigte und bis 1893 fertig stellte.
Seit 1964 wird kein Elbwasser mehr zur Trinkwassergewinnung verwendet. 1990 wurde das Werk aufgrund der zunehmenden Industriealisierung und der damit verbundenen Emissionen im direkten Umfeld stillgelegt.
Das Wasserwerksgelände blieb seitdem weitgehend sich selbst überlassen.

Das Elbwasser-Schöpf- und Vorklärwerk (1893) auf der Billwerder Insel bildet zusammen mit dem nördlich gelegenen "Langsam-Filterwerk Kaltehofe" und dem Pumpwerk am Billhorner Deich / Billhorner Röhrendamm das dreiteilige Rothenbursorter Wasserwerk. Der 65m hohe  Rothenburgsorter Wasserturm auf dem Gelände des Pumpwerks diente übrigens nicht als Wasserbehälter, sondern als Schornstein für die Dampfmaschinen. Der Turm enthielt jedoch eine Steige- und Falleitung zur Erzeugung eines gleichmäßigen Leitungsdrucks.

Seit der Stillegung wurden immer wieder Vorschläge zur Neunutzung gemacht, die jedoch aufgrund der vorherrschenden Bedingungen nicht umgesetzt oder von politischer Seite nicht gewollt waren.

2003 beauftragte die Bezirksversammlung Hamburg Mitte die Schutzgemeinschaft  Deutscher Wald e.V. (sDW), ein neues Nutzungskonzept (Agenda 21) unter Einbeziehung unterschiedlichster Interessensgruppen zu entwickeln.


1993/94 wurde eine betriebsinterne Straße der Hamburger Wasserwerke (HWW) für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Kaltehofe heute

Stiftung Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe - Industriedenkmal, Museum, Naturpark

Das WasserForum

Im ehemaligen Pumpenhaus von Hamburgs ältestem Wasserturm präsentiert sich Norddeutschlands größte und modernste Ausstellung zur Wasserversorgung. Auf drei Etagen werden die Wege von Regen-, Grund-, Trink- und Abwasser veranschaulicht. Der erste Teil widmet sich der Geschichte der Hamburger Wasserversorgung seit dem Mittelalter. Weiter geht es mit der Erläuterung geologischer Verhältnisse im Hamburger Raum mit besonderem Augenmerk auf Grundwassererkundung und –beobachtung. Im zweiten Ausstellungsteil wird die Aufbereitung von von Grund- zu Trinkwasser im Wasserwerk dargestellt. Abschließend werden die Wege des Abwassers vom Haushalt zum Klärwerk gezeigt. Viele originale Schaustücke sowie Modelle und Anlagenteile machen einen Besuch besonders interessant. Eine große Zahl an Mitmachstationen lädt dazu ein, selbst aktiv zu werden. Das museumspädagogische Angebot richtet sich auch an Schulklassen aller Stufen.
Billhorner Deich 2, 20539 Hamburg

 

Wasserkunst Kaltehofe

Das ehemalige Wasserwerk auf der Elbinsel belieferte Hamburg fast 100 Jahre lang mit Trinkwasser. Die europaweit einzigartige Anlage bestand ehemals aus 22 Filterbecken. Charakteristisch sind die vom Architekten der Speicherstadt Franz Andreas Meyer entworfenen Schieberhäuschen. Das Museum auf Kaltehofe widmet sich der Geschichte der Anlage, eng verknüpft mit der Hamburger Stadtgeschichte und zeigt die Entstehungsgeschichte der wichtigsten Hamburger Wasserspiele. Nach der Stilllegung des Werks auf Kaltehofe blieb die Insel rund 20 Jahre lang sich selbst überlassen. Ein bemerkenswerter Naturraum konnte entstehen. Heute lebt auf Kaltehofe ein Drittel der in Deutschland vorkommenden Fledermausarten. Weit über 40 Vogelarten brüten zwischen zum Teil streng geschützten Pflanzen. Ein Naturlehrpfad führt über den öffentlich zugänglichen Teil des Geländes. Das umfangreiche Veranstaltungsangebot der Wasserkunst macht einen Besuch zusätzlich lohnenswert.
Kaltehofe Hauptdeich 6–7, 20539 Hamburg

Querverweise

Rothenburgsort

Adressen

Billhorner Deich 2, 20539 Hamburg

Telefon: 040 / 78 88 49 99-0 Fax: 040 78 88 49 99-9

 

Weblinks

info@wasserkunst-hamburg.de, www.wasserkunst-hamburg.de

Letzte Änderung:  03.10.2016
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